Ehemaliger BGH-Richter Thomas Fischer für Drogenfreigabe?

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Moderator: Gloria

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Gloria
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Ehemaliger BGH-Richter Thomas Fischer für Drogenfreigabe?

Beitrag von Gloria »

Thomas Fischer, Richter am Bundesgerichtshof a. D. hängt es an einem aktuell Schlagzeilen machenden Drogenfund von angeblich 23 000 Kilo Kokain auf, sich zur "Drogenpolitik in Deutschland und somit auch weltweit" zu äussern.

Ich persönlich halte Herrn Fischer für einen der wenigen Topjuristen die Deutschland hat. Seine Kolumnen im Spiegel empfinde ich als zu wenig beachtet. Gut, das mag vielleicht daran liegen, dass Herr Fischer einen umfangreichen Wortschatz sein eigen nennt und diesen auch unfangreich einsetzt. Manchmal etwas zu umfangreich und ausholend, wie ich es auch zugegebenermassen manchmal empfinde. Das ändert aber nichts daran, dass ich ihn als Juristen einfach top finde.

Und auch was er jetzt zur Drogenpolitik sagt und das Kasperletheater welches darum veranstaltet wird, findet meine absolute Zustimmung.

https://www.spiegel.de/panorama/justiz/ ... 3029b1df01
Alexander
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Re: Ehemaliger BGH-Richter für Drogenfreigabe?

Beitrag von Alexander »

Das lese ich auch so, als würde er viele Argumente sehen, die für ne Freigabe von Drogen sprechen.

In einer Sendung zum Thema sagte vor kurzem einer vom Zoll: "Wir finden und beschlagmahnen tausende von Kilo aber der Preis auf der Strasse bleibt immer gleich, was zeigt, dass unsere Beschlagnahmungen keinen Einfluss haben, dass wir das Angebot nicht verknappen können. Könnten wir es, würden die Drogen, zumindest zeitweise, auf der Strasse im Preis steigen.

Auch viele andere mit der Problematik befasste sagen, dass der Kampf gegen Drogen nicht zu gewinnen ist.

Warum also das ganze weltweite Theater, welches die Drogenbanden Milliarden verdienen lässt? 10 000e Menschen sterben jährlich nicht an den Drogen, sondern wegen der Kämpfe und Märkte. Darunter tausende Unschuldige, die nichts mit Drogen zu tun haben, sondern lediglich zufällig in Schusswechsel geraten. Kinder und Jugendliche in ärmsten Ländern, die für ein Taschengeld für Drogenbanden als Späher fungieren liegen bei Sonnenaufgang tot in den Strassen.

Und in Europa spricht viel dafür, dass viele von denen, die sich als Drogengegner geben die Hintermänner sind die nie erwischt werden, die nie in Gefahr raten getötet zu werden, weil sie viel zu weit oben sitzen. Die auch nie erwischt werden oder sogar unterstütz werden, wenn Geld gewaschen wird.
Marc
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Re: Ehemaliger BGH-Richter für Drogenfreigabe?

Beitrag von Marc »

Wenn man sich so ansieht was Drogen anrichten kann man, vom gesunden Menschverstand her, nur zum Schluss kommen, dass es tatsächlich das Beste wäre Apotheken die Drogen verkaufen zu lassen. Und wenn ich von "ansehen" spreche meine ich nicht den Schaden bei den Endkonsumenten, sondern den Schaden auf dem Weg zum Endkonsumenten. Drogenkartelle die überall in der Welt Tote fabrizieren und und und. Im Mexiko sterben jährlich 1000e, nur weil sie unschuldig ins Kreuzfeuer der Drogenbanden geraten.

Ich kann die Angst der politisch Verantwortlichen vor Drogen so gar nicht nachvollziehen. Wovor haben sie Angst? Dass Menschen unter Drogeneinfluss plötzlich klarer denken? Die Angst der Herrschenden vor Drogen ist Jahrhundere alt. Im Krieg? Ja, da durfte das Kanonenfutter an der Front sich berauschen, wieder heil zuhause war es dann wieder verboten.

Wer war es nochmal, wer erstmalig Ekstasy produzierte und dann an seine "Kriegshelden" weitergab, damit die tagelang kämpfen konnten, ohne Schlaf zu brauchen?

Der Kampf gegen Drogen kostet ein Heidengeld und ist, wie jeder damit Befasste weiss, nicht zu gewinnen. Es wird immer Menschen geben, welche ausser den legalen Drogen wie Alk, Nikotin, Coffein etc auch illegale Drogen konsumieren.
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Re: Ehemaliger BGH-Richter für Drogenfreigabe?

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